Anbaubericht Blueberry Automatic (Zamnesia Seeds) – Der komplette Grow im Überblick

Keimung: Wir haben uns dafür entschieden, 4 Blueberry Automatic Pflanzen anzubauen. Meistens packen wir die Samen etwa einen Tag in ein Schnapsglas mit Wasser und stellen dieses in Dunkelheit, z.B. in einen Schrank. Dadurch weicht die Samenschale schonmal etwas auf. Manchmal lassen wir die Samen auch komplett im Wasser keimen. Bei diesem Grow haben wir die Samen jedoch nach einem Tag zum weiterkeimen zwischen feuchte Küchentücher gelegt, wo sie nach weiteren 3 Tagen ausreichend lange Wurzeln zum einpflanzen entwickelt haben.

Pflanzung: Da wir Autoflowering Samen meistens direkt in den Endtopf pflanzen, haben wir also zuerst unseren 11-Liter Kunststofftopf unten mit einem Fliegennetz ausgelegt und dort eine ca. 5cm Schicht Lavasteine als Drainage aufgefüllt. Anschließend wurde eine Mischung aus BioBizz LightMix Erde und Wurmhumus im 4:1 Verhältnis in den Topf gefüllt, bis noch etwa 5cm Platz zum Topfrand waren (der Platz wird mit weiterer Erde aufgefüllt, sobald der Sämling eine gewisse Größe erreicht hat). Der Topf wurde mit einem Druckspüher ausreichend befeuchtet, dass das Substrat eine gewisse Grundfeuchte hatte, als der Samen eingepflanzt wurde. Wir haben mit einem Pikierstab* ein etwa 1-2cm tiefes Loch in das Substrat gemacht und den Samen mit einer Pinzette, mit der Wurzel nach unten ins Loch gesetzt und anschließend vorsichtig mit Erde bedeckt.

Beleuchtung: Daraufhin wurden die Töpfe ins vorbereitete Growzelt gestellt, in dem bereits die Lumatek ATS 300W Pro hing. Wir haben uns bei diesem Grow für eine Variante der Beleuchtung entschieden, die wir vorher noch nie ausprobiert haben. Wir haben die Lampe bis in die Blütephase auf der selben Höhe, ca. 1m über dem Topfrand gelassen und nur die Lichtintensität angepasst. In der ersten Woche haben wir mit 25% Leistung also 75 Watt gestartet.

Pflanzenstatus: Nach 2 weiteren Tagen kamen die Sämlinge aus der Erde. Die Sämlingsphase verlief problemlos und nach einer Woche war das Pflänzchen schon etwa 5cm groß und war dabei das dritte echte Blattpaar zu entwickeln. Es gab keine Anzeichen von Vergeilung oder sonstigen Mangelerscheinungen.

Pflanzenstatus: Die Pflanzen haben stark an Wachstum zugelegt und waren am Ende der zweiten Woche bereits 15cm groß.

Woche 3

Beleuchtung: Die Lichtintensität der Lampe wurde mittlerweile auf 75% gestellt und die Pflanzen scheinen sich unter diesen Bedingunen sehr gut zu machen. Es gibt keinerlei Verbrennungserscheinungen, was bei der Höhe aber auch ungewöhnlich wäre, das Wachstum spricht jedoch für die ausreichende Intensität.

Bewässerung: Wir haben die Pflanzen mehr oder weniger den gesamten Grow über, jeden dritten Tag gedüngt/gegossen mit Wasser das einen PH-Wert von etwa 6,4-6,5 hatte. In dieser Phase haben wir jede Pflanze mit etwa 0,5 Liter pro 11-Liter Topf gegossen.

Pflanzenstatus: Die Pflanzen sind im Wachstum fömlich explodiert und so haben wir in dieser Phase mit dem Low-Stress-Training angefangen. Zum Ende der dritten Woche ist die Pflanze dann bereits in die Vorblüte gegangen und hat ihre ersten kleinen Blütenstände und Härchen gezeigt.

Woche 4

Beleuchtung: Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, in dem wir die Lampe mit ihren vollen 300 Watt verwendet haben.

Pflanzenstatus: Das Wachstum läuft weiterhin hervorragend. Die Vorblüte ist in vollem Gange und die Blütenstände wachsen immer weiter. Da wir bei den Pflanzen LST anwenden ist die Angabe über die Höhe der Pflanze natürlich irrelevant. Durch das LST breiten wir die Pflanzen deutlich mehr aus, als auf natürliche Weise und haben so auch weniger Platz im Zelt. In unserem 1x1m Zelt hatten 4 Pflanzen perfekt Platz.

Woche 5

Beleuchtung: Die Lampe hängt immer noch auf ca. 1m Entfernung zum Topfrand und leuchtet weiterhin mit ihren vollen 300 Watt. Da die Pflanzen natürlich immer höher wachsen, haben wir gute Erfolge mit dieser Variante der Beleuchtung gemacht.

Bewässerung: Die Pflanze möchte mehr Wasser und so gießen wir in der fünften Woche bereits mit einem Liter pro Pflanze.

Nährstoffe: An diesem Punkt bekommen die Pflanzen die volle Ladung an Nährstoffen und man sieht noch keinerlei Mangelerscheinungen.

Pflanzenstatus: Die Pflanzen sind in die Blüte gegangen und so sieht man wie die Härchen (Stempel) von Tag zu Tag deutlich mehr werden. Ein unserer Meinung nach ganz besonderer Moment im Grow.

Woche 6

Bewässerung: Nun fängt langsam der Höhepunkt des Wasserbedarfs an und die Pflanzen bekommen bis zu 1,5 Liter Nährlösung, was die nächsten Wochen auch so bleiben wird.

Pflanzenstatus: Trotz LST schießen die Pflanzen in die Höhe und haben bereits eine Größe von 50cm erreicht. Die Blätter haben eine tolle grüne Farbe und die Pflanze macht einen sehr gesunden Eindruck.

Woche 7

Beleuchtung: Die Lampe haben wir etwas runtergelassen, sodass zwischen Pflanzendecke und Lampe ca. 30cm Platz sind.

Pflanzenstatus: Die Pflanze steckt ihre ganze Kraft in die Knospenbildung und entwickelt große und prächtige Buds. Das gesamte Growzelt leuchtet voller strahlender Buds. Nährstoffmängel sind immer noch keine zu sehen, Schädlinge gibt es dank guter Hygiene zum Glück auch keine und die Pflanzen sind durchweg gesund.

Woche 8

Pflanzenstatus: Die Pflanze steckt ihre Kraft immer noch komplett in die Knospenbildung und so werden die Buds jeden Tag größer und dichter. Man sieht wie sich eine dicke Schicht an glitzernden Trichomen über die Blüten zieht. Die unteren Blätter zeigen leichte Stickstoffmängel, was jedoch in dieser Phase des Grows völlig normal ist, da die Kraft einfach komplett in die Blüten geht. Die neuen Blätter haben an den Spitzen leichte Verbrennungen gezeigt, welche sich jedoch nach einigen Tagen wieder gelegt haben. Wir haben gelernt, das es sich bei solchen Defiziten meistens lohnt ein paar Tage abzuwarten und die Pflanzen zu beobachten und nicht vorschnell zu handeln.

Woche 9

Nährstoffe: Ab Woche 9 haben wir bereits angefangen die Pflanzen deutlich weniger zu düngen und nur noch etwa 30-50% der angegebenen Düngemenge zu nutzen.

Nährstoffdefizite: Die Pflanze hat angefangen eindeutige Nährstoffmängel zu zeigen, die sich durch die gelbfärbung von neuen Blättern und der Verbrennung der Blattspitzen gezeigt hat. Das Interessante ist jedoch, dass wir die gleichen Pflanzen mit dem gleichen Düngeschema, Anbausubstrat und in den gleichen Growtöpfen auch Outdoor gegrowt haben und diese Pflanzen überhaupt keine Mängel gezeigt haben.

Pflanzenstatus: Eigentlich ist ein Lebenszyklus von 8-9 Wochen bei der Blueberry Automatic angegeben, welche unsere Pflanzen aufgrund von Stress jedoch minimal überschritten haben. In Woche 9 sind die Pflanzen dann in die Reifung übergegangen und die ersten Stempel wurden braun. Wir haben uns schonmal ein paar kleine Stücke der Zuckblätter abgeschnitten und unter dem Mikroskop* angeschaut. Die ersten Trichome wurden bereits milchig und einige wenige auch schon bernsteinfarben.

Woche 10

Die letzte Woche des Grows hat begonnen, die Pflanze konzentriert sich vollständig auf die Reifung der Blüten.

Nährstoffe: An diesem Punkt haben wir aufgehört, die Pflanze zu düngen und die komplette letzte Woche nur noch mit klarem ph-reguliertem Wasser gegossen, um sie für die Ernte vorzubereiten.

Pflanzenstatus: Die Buds sind mittlerweile prall und dicht, sind überzogen mit Trichomen und versprühen einen tollen Geruch. Die Kontrolle mit dem Mikroskop zeigt am Ende der Woche, dass der Großteil der Trichome milchig ist und eine gute Anzahl bereits bernsteinfarben.

Es ist soweit - das tägliche Hegen und Pflegen neigt sich dem Ende und nun steht der wohl schönste Teil im gesamten Grow an, die Ernte.

Trocknung: Wir haben die Pflanzen im Ganzen unten am Hauptstamm abgeschnitten und mit Fäden am Stamm aufgehangen oder über einen Wäscheständer gehängt und dann für etwa 10 Tage zum Trocknen gehangen.

Umgebungsbedinungen: Im Trocknungsraum hatten wir durchgehend etwa 20°C. Die ersten beiden Tage hatten wir eine Luftfeuchtigkeit von etwa 65% und sind danach runter auf 55% gegangen, in denen die Pflanzen dann die gesamte Zeit über getrocknet sind

Ertrag: Jede der 4 Pflanzen hat am Ende durchschnittlich 70 Gramm getrocknete Buds ergeben, wodurch wir mit allen 4 Pflanzen am Ende etwa 280 Gramm hatten. Das ist weit weg von den optimalen Erträgen, was jedoch an zu wenig Nährstoffen und den nicht optimalen Umgebungsbedingungen lag.

Fazit: Dieser Grow ist bereits unser zweiter mit den Blueberry Automatics und wir sind wirklich positiv angetan. Die versprochenen 500 Gramm pro m² haben wir zwar nicht erreicht, aber das lag wahrscheinlich daran, dass wir die Düngemenge schon erhöhen können, was uns die Nährstoffmängel auch ganz klar gezeigt haben. Außerdem haben wir natürlich auch an Trainingstechniken nicht alles rausgeholt, was den Ertrag noch weiter steigern würde. Das wären z.B. die SCROG Anbaumethode oder das Lollipopping. Bei unseren Pflanzen haben die unteren Buds nämlich deutlich weniger Licht abbekommen und sind dementsprechend kleiner.

Wirkung und Geschmack

Wir haben uns bewusst erneut für die Blueberry Automatic entschieden, da wir ihre milde Wirkung und den Geschmack sehr zu schätzen wissen. Die 15% THC sind im Vergleich zu den hochgezüchteten Sorten mit weit über 30% THC eine willkommene Abwechslung. Man spürt die Indicadominanz eindeutig durch die körperlich entspannende Wirkung. Durch den CBD Anteil in dieser Pflanze, eignet sich diese Sorte auch hervorragend für medizinische Cannabis Konsumenten. Der Geschmack ist angenehm und leicht fruchtig. Man kann definitiv erahnen das dort etwas mit Blaubeere drin ist - vielleicht ist es aber auch nur Einbildung :D